Tag 178: - 21.06.2011 – Universal Studios + Walk of Fame (Hollywood Bvd):

Veröffentlicht auf von anja

Sunday, 26. june 2011 7 26 /06 /Juni /2011 19:59

Früh morgens riss uns der Wecker aus den Träumen, denn wir hatten ein taffes Programm für heute geplant. Nach einem leckeren selbstgemachten Müesli nach Schweizer Art ging’s dann zum Auto Vermietungsbüro, um das wichtigste Hilfsmittel unseres Roadtrips – unseren Mietwagen – abzuholen. Eigentlich hatten wir erwartet, nur kurz vorbeizugehen, unseren Voucher zu zeigen und dann loszudüsen, daher staunten wir nicht schlecht, als uns der “Lispel-Verkäufer” den Restbetrag von 600 Dollar zu bezahlen bat. Ich Sparfux konnte es kaum fassen, dass wir schon wieder auf blöde Weise Geld ausgeben mussten. Das einzige was wir im Internet für 400 Dollar gekauft hatten war der Wagen plus das Navi und ein paar lächerliche Grundversicherungen. Der Autovermieter schlug uns dann noch einen Junglenkerbetrag von 25 Dollar täglich und jenste Taxen und Versicherungen drauf, was schlussendlich auf einen Betrag von zusätzlichen 600 Dollars zu stehen kam. Wir waren genervt, hatten jedoch keine andere Wahl, als die Restsumme zu bezahlen, schliesslich brauchten wir ja einen Wagen.

 

Der anfängliche Ärger war jedoch schon wieder halbwegs vergessen, als wir unseren Wagen erblickten. Gegen unsere Erwartungen war der Wagen völlig okay. Wir hatten ja das günstigste Modell gebucht, daher staunten wir nicht schlecht, als wir den Wagen einen neuen Ford Focus in Empfang nehmen durften. Sie überreichten uns lediglich die Schlüssel, danach waren wir auf uns selber gestellt. Dass weder Nicole noch ich nie zuvor einen geschalteten Wagen gefahren sind, war ihnen egal. Nach einigen Fehlgriffen schafften wir es dann sogar den Kofferraum zu öffnen und den Wagen zu starten    Die Buchstaben “P” und “R” konnten wir ja noch einigermassen zuordnen, doch was die anderen Buchstaben “L”, “D” und “H” bedeuteten konnen wir einfach nicht erahnen, daher gaben wir uns geschlagen und holten uns männliche Hilfe. Als wir dann die Scheiben runterlassen wollten, um sie um Hilfe zu bitten, liessen wir natürlich zuerst die Hinterscheiben runter. Beim ca. 3. oder 4. Versuch klappte unser Vorhaben und wir konnten durch das offene Fenster zu den Männern sprechen, die sich natürlich ins Fäustchen lachten. Als wir etwas taktlos und mit etwas zu viel Gas davonbrausten, riefen sie noch irgendwas “Frauen-Fahr-Feindliches” hinterher

 

Nach ein paar Metern klappte es dann aber schon viel besser und wir wurden zu einem super Team. Nicole war fürs Fahren zuständig während ich mich um den richtigen Weg und die Anweisungen des GPS kümmerte. So schafften wir es problemlos bis zu unserem ersten Tagesziel – den Universal Studios.

 

Nicole meinte, dass sie nun zum ersten Mal das Gefühl habe, so richtig in Amerika angekommen zu sein, als sie die vielen Leuchtreklamen, Schilder und Fastfood Stände erblickte.

 

Wir schnappten uns den Showplan und entschieden uns für ein paar Shows, die wir uns keinenfalls entgehenlassen wollten. Als erstes gingen wir zu einer “Tier Animationsshow”, bei welchen berühmte “Tierschauspieler”, wenn man die so nennen kann, ihre Kunststücke vorführten. Mit dabei war zum Beispiel ein relativ bekannter Orangutan, welcher in vielen Filmen mitspielt oder die Hunde von irgend einer Kriminalserie. Wir waren sichtlich beeindruckt wie gehorsam sich die Tiere verhielten und die ihnen gestellten Anforderungen und Befehle ausführten.

 

Als nächstes gingen wir zur “Water Show”, bei welcher in einer Piratenähnlichen Kulisse eine Filmartige Szene aufgeführt wurde. Die Stuntmänner und -frauen führten verschiedene Tricks aus, die mit genialen Spezialeffekten unterstützt wurden. Überall wo man hinschaute begann es zu brennen und zu knallen. Explodierende Tänke, brennende Boote und Bösewichte, ein Flugzeug, welches die Wand durchbrach und auf dem Wasser landete. Die Show war sehr vielseitig und genial gemacht – meiner Meinung nach wohl eine der besten Shows, die der Park bietet!

 

Weiter gingen wir zur “Spezialeffekt Show”, bei welcher verschiedene Filmtricks gezeigt wurden. Nacheinander wurden Freiwillige auf die Bühne geholt, mit denen der Moderator gewisse Tricks aufführte. So z.B. die Integration des Freiwilligen in jedem erdenklich möglichen Hintergrund, was heute sehr oft der Fall ist. Meistens befinden sich die Schauspieler gar nicht mehr in der Landschaft, wie wir denken, denn oftmals drehen die Schauspieler die Szenen vor einer grünen Leinwand, welche dann in der Filmtechnik durch Hintergründe wie Städte, Landschaften, Gewässer, etc. ersetzt werden. Weiter wurde eine Horrorszene inszeniert, bei welcher der Moderator einem Mädchen mit einem Messer den Arm durchschnitt. Blut floss und spritzte, dazu die Schreie des Mädchens – ein alter Trick: Das Messer hatte eine runde Öffnung und roter Farbstoff war für das künstliche Blut zuständig. Die Show war interessant, da sie einem in kurzer Zeit viele Einblicke in die heutigen Hilfsmittel der Filmindustrie zeigt.

 

Der Besuch von Shrek im 4D-Kino liessen wir uns auch nicht entgehen. Neben den üblichen 3D-Effekten wurden wir in unseren Filmsesseln entsprechend der Filmszenen durchgerüttelt und geschüttelt. Ausserdem wurde uns Wasser oder Wind ins Gesicht gesprüht. Das ekligste war jedoch, als uns bei einer Szene mit vielen Spinnen, irgendwas zwischen unseren Füssen hindurchhuschte.

 

Das absolute Highlight des Ausfluges war jedoch mit Abstand die Universal Studio Tour, bei welcher man mit einem Bus durch die verschiedenen Filmsets fährt. Ich hatte diese Rundfahrt ja bereits vor ein paar Wochen schon mal gemacht, war daher schon vorinformiert. Doch diesmal sass ich auf der anderen Seite des Wagens und in einem völlig anderen Abteil, daher sah ich komplett andere Szenen, sodass es auch für mich einmal mehr sehr eindrücklich war. Diesmal konnte ich sogar noch die Strasse aus Desperate Housewives sehen, die beim letzten Mal aufgrund von Filmarbeiten für Führungen geschlossen war. Auch Nicole war völlig hin und weg aufgrund der vielen Eindrücke.

 

Nach einem leckeren Abendessen im mandarinischen Restaurant “Panda Inn”, fuhren wir zurück nach Hollywood, um uns eine Bleibe für zwei Nächte zu suchen. Glücklicherweise hatte Nicole einen Reiseführer mit dabei, der uns immer wieder mit guten Tips für unsere Reise unterstützte. So auch im Fall von Übernachtungsmöglichkeiten. Wir suchten uns ein günstiges Motel/Hostel raus und fuhren einfach mal auf gut Glück zur genannten Adresse. Und siehe da, sie hatten sogar noch freie Zimmer. Das alte Holzhäusschen war zwar nicht sonderlich luxuriös, jedoch sauber genug und vorallem perfekt gelegen – es war gerade mal 2 Gehminuten vom “Walk of Fame”, unserem letzten Tagesziels entfernt.

 

Der “Walk of Fame” fand ich jedoch ehrlich gesagt etwas entäuschend. Sicherlich war es toll die “Sternchen-Strasse” und das “Chinese Theater” mit den Hand- und Fussabdrücken der Filmstars mal gesehen zu haben, doch da ich sowieso nicht sonderlich grosses Interesse für die ganzen “Celebrities und Wanna-be’s” habe, hielt sich mein Begeisterungssturm in Grenzen, als ich die Sternchenplatten am Hollywood Boulevard entdeckte. Nicole ging es etwa genauso, wir liefen zwar fast 1 ½ Stunden die Strasse auf und ab, suchten nach ein paar bekannten Namen Ausschau und machten hie und da ein paar Fotos mit uns und den gravierten Sternen. Was uns jedoch am meisten beeindruckt hatte, war die restliche Umgebung – die ganzen blinkenden Leuchtreklamen, Schilder, etc., die es am Hollywood Boulevard zu bestaunen gibt.

 

Nachdem wir genügend Starnamen und blinkende Schilder betrachtet hatten, schlenderten wir zurück in unsere miefende Grotte. Unser Kopf hatte heute so viele neue Eindrücke gewonnen, dass wir uns richtig erledigt fühlten und uns direkt ins Bett legten.

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