Tag 188: - 01.07.2011 – Highway 101 bis nach San Francisco:

Veröffentlicht auf von anja

Heute stand bereits die Fahrt nach San Francisco auf dem Programm. Die Aufregung und Vorfreude war riesig, sodass Nicole bereits um 5 Uhr im Zimmer herumraschelte. J Als erstes checkten wir ein paar Dinge im Internet, luden endlich mal unsere Fotos und Berichte auf den Blog und kontaktieren ein letztes Mal den jungen Herrn, auf dessen Couch wir in San Francisco kostenlos übernachten können. Wir hatten es mal wieder gewagt, uns für die Unterkunft in San Francisco an Couchsurfing zu wenden, um einerseits Kosten einzusparen und andererseits in Kontakt mit Einheimischen zu sein. Da ich ja bereits in Australien nur positive Erfahrungen mit diesem System gemacht hatte, wollten wir es hier auch versuchen.Wir hatten einen sympathisch aussehenden Herrn gefunden, welcher mitten im Zentrum wohnen sollte. Damit alles reibungslos verläuft, mussten wir ihm ein letztes Mal unsere Ankunftszeit- und ort mitteilen, sodasser er uns und das viele Gepäck abholen konnte.

 

Danach fuhren wir auch schon los Richtung Carmel, da dieser Ort für seinen schönen Strand mit einer Blumenwiese bekannt ist. Leider blühen die Blumen nur im Frühjahr, sodass wir schnell wieder wegfuhren, da der Anblick der “nicht blühenden Blumenwiese” nicht sonderilch berauschend war.

 

Als erstes machten wir dann einen Zwischenhalt in einem Supermarkt, da wir mal wieder Wasser und etwas Proviant einkaufen mussten. Zum Frühstück machten wir uns ein frisches Müesli mit Joghurt und Beeren – endlich mal wieder richtiges Frühstück! Danch fühlten wir uns fit genug für den letzten Abschnitt unseres Roadtrips. Auf der 101 fuhren wir richtung San Francisco.

 

Auf dem Weg hielten wir noch bei einem Aussichtspunkt an, von welchem aus man Seeelefanten und Seelöwen sehen konnte. Dessen “herrlicher” Duft und Grunzen war schon von Weitem zu hören. Es war interessant diese Tierart, die man sonst eigentlich nur im Zoo bestaunen kann, live zu sehen. Faul lagen sie auf ihren Bäuchen und sonnten sich in der angenehmen Vormittagssonne. Ehrlich gesagt sind es jedoch nicht wirklich schöne Tiere, denn oftmals kann man nicht mal genau 100%ig behaupten, was wohl eher das Gesicht und was wohl eher der Schwanz sei – eigenartige Formen! ;)

 

An jenem Ort gab es auch extrem viele zutrauliche und vorallem hungrige Eichhörnchen. Wir schauten erst den paar Touristen zu, die die Eichhörnchen mit ein paar Keksen fütterten. Das wollten wir auch! Also holten wir ein paar unserer trockenen, staubigen Crackers aus dem Auto und fütterten sie den kleinen Nagetieren. Es war wirklich sehr süss, denn sie liessen sich teils schon fast streicheln und man konnte lustige “Männchen-Dressur-Übungen” mit den Tieren durchführen. Die einen waren sogar richtig fett, sodass sie eher wie Trinkfilmtiere als echte aussahen. Diese menschliche Fütterung scheint wohl nicht allen gut zu tun, einige hätten eine Diät dringend nötig!

 

Danach ging’s ohne weitere Stops weiter nach Saaan Franciiiscoooo… Schon von Weitem her erkennt man die vielen Wolkenkratzer und Reihenhäuser von San Francisco – dazu die Wegweiser Schilder “Golden Gate Bridge” - juhui wir hatten es geschafft! Ich war völlig baff, als wir durch die Strassen von San Francisco fuhren und ich die vielen kleinen – im alten Stil erbauten – Reihenhäuser betrachten konnte. Es sah genauso aus wie in den Filmen! An fast allen Häusern befanden sich diese “Notfallleitern”, von welchen man von Stock zu Stock klettern kann.

 

Das eindrücklichste und speziellste fand ich jedoch die steilen Strassen. Noch nie zuvor hatte ich eine Stadt mit solcher Steigung gesehen. So fuhr man ständig auf und ab und jedesmal sah man beim Hochfahren nur die Strasse als Horizont und war gespannt, welches Bild man wohl von oben wieder zu sehen kriegt. Oben angekommen baut sich einem eine völlig neue Aussicht auf. Eine gerade Strasse bis ans andere Ende der Stadt. Teils sieht es schon fast so aus wie eine Schaukel oder Schanze.

 

Da es erst um die 14 Uhr war und wir den Wagen erst um 19 Uhr abgeben mussten, hatten wir noch reichlich Zeit, die Stadt mit dem Auto etwas zu erkunden. Dies war jedoch nicht ganz so einfach, wie wir uns es vorgestellt hatten. Denn der Verkehr im Zentrum der Stadt ist sehr zäh und die Strassenbeschilderungen schwierig. Ehrlich gesagt hatten wir keinen Plan, wo sich genau die Spuren befanden, wo man abbiegen oder eben nicht durfte. Wir fuhren einfach mal nach Gut Glück den anderen nach. Dazu kam, dass unser GPS mal wieder total überfordert war, denn obwohl wir uns an die Anweisungen hielten, berechnete es alle 10 Sekunden denn Weg wieder neu und zeigte eine völlig neue Route. Einige Male wollte es uns sogar in die falsche Richtung einer Einbahnstrasse lenken – es schien schon fast so, als hätte das GPS einen Deal mit der Polizei, um uns eine teure Strafe anzuhenken. Die Fahrt strapazierte unsere Nerven und Geduld, doch irgendwie mit hunderten von Umwegen schafften wir es dann doch an das erste Ziel – die Lombardstrasse. Bei dieser Strasse hält es sich um die “kurvigste Strasse” der Welt. Natürlich wollten wir die Runterfahrt nicht unversucht verlassen, also schlängelten uns auch wir in Schritttempo um die scharfen Kurven. Vorallem das Bild, welches man vom Ende der Strasse hat ist toll. Die Strassen sieht man kaum, man sieht eigentlich nur die Autos, die durch ein Blumenbeet fahren.

 

Unser Tankstand wollte uns nun ein weiteres Mal ein bisschen herausfordern. Denn eigentlich hatten wir absichtlich nur nich für wenige Dollar getankt, um den Wagen nicht mit zu viel Benzin zurückzugeben. Doch aufgrund des vielen Staus und der steilen Strassen hatten wir uns wohl etwas verrechnet. Plötzlich zeigte der Tankstand bis zum leeren Tank nur noch 33 Meilen an, was ja eigentlich noch reichlich genug wäre. Doch obwohl wir still standen ging zählte die Anzeige im 3-Sekundentakt runter. 2 Minuten später waren wir gerade noch bei ca. 15 Meilen, obwohl wir vielleicht gerade mal 200 Meter gefahren waren – wenn überhaupt! Unsere Nerven wurden erneut strapaziert. Weit und breit war keine Tankstelle zu sehen. Zum Glück erreichten wir dann endlich mal eine steile Querstrasse, die wir runterrollen konnten und per Zufall befand sich genau an der nächsten Ecke eine Tankstelle – unsere Rettung! Der Stand war noch bei wenigen lächerlichen Meilen, die sich in Realität wohl eher um Meter hielten….

 

Mit ein bisschen mehr Benzin ging’s dann weiter zu einem Insidertip unseres Reiseführers, dem Alamo Square, von welchem aus man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt haben sollte. Wir fuhren mal wieder nach Glück, ein bisschen links, ein bisschen rechts und erreichten dann irgendwann unser gestecktes Ziel. Glücklicherweise fanden wir auch gleich vor dem Park eine freie Parklücke. Der Reiseführer hatte uns nicht zu viel versprochen, denn den Ausblick auf die typischen San Francisco artigen Reihenhäuser mit den spitzigen Dächern und dahinter die Skyline der Hochhäuser der Innenstadt ergaben einen tollen Kontrast.

 

Danach kurvten wir noch etwas durch die Strassen San Franciscos um einerseits die Zeit bis 19 Uhr zu verbringen und andererseits den Tank aufzubrauchen. Rechtzeitig fuhren wir dann zur Autovermietung, um unseren schmutzigen und etwas überstrapazierten Ford zurückzugeben. Kritisch lief der Mann, welcher die Entgegennahme übernahm um das Auto, versuchte die “Las Vegas Sky Diving Kleber” zu entfernen und meinte dann “okay”. Wir beklagten uns noch über das GPS, welches uns in der Wüste sowie auch heute einige Streiche gespielt hatte, sodass wir sogar noch 70 Dollar Rückerstattung erhielten. Als wir den Wagen ausgeräumt hatten, stellten wir erst richtig fest, wie schmutzig er war. Überall lagen Krümel, Papierchen, Haare und dann noch der Geruch des abgestandenen Thaifoodes, welchen wir im Innern des Autos ausgeschüttet hatten. J

 

Pünktlich wurden wir dann von Zac, unserem Couchanbieter abgeholt. Wir waren erleichtert, als wir ihn einbiegen sahen, da es sich um denselben freundlich aussehenden Menschen, wie auf dem Foto hielt. Er war etwas erstaunt über die Menge unseres Gepäck, doch mit etwas Kreativität brachten wir alles in seinen teuren Wagen. Als wir wenige Minuten später die Bleibe erreichten, war ich total überrascht, denn eigentlich hätte ich mit einer krüppligen, alten, einfachen Wohnung gerechnet. Doch wir hatten mal wieder ein riesen Glück. Bei dieser Bleibe hielt es sich nicht um eine Wohnung, sondern um ein Häusschen mitten in der Stadt mit grossem Garten, Jacuzzi und moderner Austattung. Unser Luftbett war bereits aufgestellt und wir hatten einen riesigen Wohnbereich mit Flachbildschirm, Gartenzugang, Sofas – nur für uns. Wir richteten uns ein und fühlten uns so richtig wohl. Die beiden Mitbewohner Joe und Andreas waren ebenfalls total sympathisch die Chemie stimmte auf Anhieb. Da wir alle hungrig waren, gingen wir in den Supermarkt und besorgten uns Zutaten für ein BBQ. Wir Mädels waren mal wieder für den Salat zuständig, welcher jedoch nicht sonderlich gut wurde, da er etwas bitter war J Alle drei schienen etwas wohlhabender und beruflich erfolgreicher zu sein, denn neben der teuren Wohnung verfügten sie alle über teure Autos. Wir quetschen uns in das eine Cabriolet und rasten durch die steilen Strassen San Franciscos.

 

Die Jungs waren echt süss, sie verwandelten den sowieso schön sehr schönen Garten in eine Fakel- und Kerzenlandschaft, deckten den Tisch und schalteten den energieraubenden Heizungspfosten ein, sodass wir nicht länger frieren mussten. Wir waren richtig verblüfft, welch grosse Mühe sich die drei Jungs für uns machten. Der eine grillte, der andere war zuständig für das Ambiente während der dritte sich mit uns unterhielt. Wir hatten einen richtig schönen Abend mit leckerem Essen! Im unteren Teil des Hauses befindet sich sogar noch eine eigene Bar mit Dart und Billiardtisch, wo wir unser “Nichtbeherrschen dieser Spiele” beweisen mussten J

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