Tag 187: - 30.06.2011 – Highway 1 bis nach Monterey:

Veröffentlicht auf von anja

Obwohl wir eigentlich müde waren, waren wir bereits wieder früh wach. Unseren Schönheitsschlaf erhalten wir hier in diesem Urlaub irgendwie nicht wirklich. Wir waren also bereits vor 8 Uhr startklar.

 

Als Vorbereitung für die Route Richtung San Francisco, hatten wir uns ein paar Ortschaften notiert, welche wir auf dem Weg besichtigen wollten. Als erstes fuhren wir nach Solvang, eine im dänischen Baustil errichteten Stadt. Unser Zufallssinn lenkte uns einmal mehr direkt ins Zentrum des Städchens – eine kleine Altstadt die voller Kachelhäuser und Windmühlen war. Wir waren begeistert mitten in Amerika in einer Wikingerstadt zu landen.

 

Weiter ging’s dann zum Prismo Beach, welcher bekannt für seine Sanddünen war. Die Sanddünen waren zwar im Vergleich zu dessen im Death Valley etwas mikrig, verliehen der Landschaft aber trotzdem ein schönes Bild. Vorallem das kleine Algebenbelegte Flüsschen mit der alten Brücke und der weite weisse Strand gefielen uns an diesem Ort. Lustigerweise war es hier von der Temparatur her ziemlich kühl, wo hingegen es ein paar Meilen zuvor noch sehr heiss war. Deutlich spürbare Temparaturunterschiede innerhalb von wenigen Meilen.

 

Von da an bogen wir dann auf den Highway 1, eine Strasse, welche direkt an der Küste bis nach San Francisco führt, ein. Der Ausblick von dieser Strasse her war sehr schön, jedoch auch etwas gefährlich für den Fahrer. Denn die schöne Landschaft liess meine Konzentration immer etwas abschweifen, sodass wir ein paar mal das quitschende Geräusch – sobald wir auf den noppelartigen Strassenmarkierungen fuhren – vernahmen, welches unsere Konzentration dann sofort wieder auf die Strasse lenkte.

 

Unsere lieben Eltern sind daher sicherlich froh, dass wir den Wagen bald abgeben müssen. Obwohl wir das Fahren eigentlich fast immer unter Kontrolle gehabt hatten, gab es schon den einen oder anderen Moment, wo es etwas knapp geworden war. So z.B. auch als ein Lastwagen ohne Blinken oder irgendwas die Spur wechselte. Dieser hatte uns wohl in seinem “toten Wikel” gehabt. Nicole reagierte jedoch super und schwenkte gerade noch rechtzeitig auf die Spur daneben aus, was uns vor schlimmerem bewahrte.

 

Auf dem Weg passierten wir ein kleines Döfchen, welches bekannt für seinen Hafen und einen riesigen Felsbrocken im Wasser war. Auch dies ein schöner Anblick. Ein weiteres Mal veriessen wir den Highway 1 bei einem kleinen Dörfchen (Name habe ich vergesse). Unser Weg führte durch kleine Wohnquartiergässchen, die alle richtig schnuklig waren, jedoch etwas verlassen wirkten, da bis auf ein paar Bauarbeiter, denen wir lustigerweise alle paar Strassen wieder begegneten, keiner zu sehen war. Vorallem die spezielle Bauart dieser Häuser und die typischen amerikanischen Briefkästen, wie man sie aus den Filmen kennt, stiessen bei uns auf Begeisterung.

 

Bei der Küste angekommen war es plötzlich völlig neblig, sodass man den Unterschied zwischen dem Meer und dem Himmel schon fast nicht mehr erkennen konnte. Ich schoss ein paar Erinnerungsbilder und machte mich gerade wieder zurück zum Auto, wo ich sehe, dass Nicole mit einer Klopappierrolle im hinteren Teil des Autos verschwindet. Was macht sie denn da schon wieder, fragte ich mich. Auf meine Frage hin, antwortet sie mir genervt “s’ganze Thailändisch isch usgleert”… da kam mir auch gleich wieder in den Sinn, dass sie schon vorher ein paar Mal die Bemerkung fallen gelassen hatte, dass es in unsrem Auto irgendwie stark nach Thaifood rieche. Als ich die verschmierte Sauce auf dem Autoteppich sah, konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Ich hätte vor lauter Lachanfall fast in die Hosen gemacht. Nun hatte unser Wagen, neben 3 Klebern, die wir über alle Fenster geklebt hatten, lauter Krümel unser Crackers, ausgeschütteter Soyasauce nund auch noch einen Flecken dank unserem Thaifood. Vom Gestank abgesehen, denn es roch nach säuerlichem Thaifood J Zum Glück passierte uns dies erst am zweitletzten Tag.

 

Nach diesem kurzen Zwischenhalt fuhren wir dann die Passähnliche Strasse entlang, die uns der kalifornischen Küste entlang führte. Wir waren verblüfft von der einmaligen Aussicht, die wir von da aus geniessen konnten. Der nächste Halt wäre eigentlich “Big Sur” gewesen, doch irgendwie führte uns das Navi am Big Sur vorbei zu einer Brücke. Erst waren wir etwas genervt darüber doch später wurde dies zu unserem Glück, wie sich gleich feststellte.

 

Wir waren gerade dabei ein paar Fotos von der alten Brücke und der schönen Küste zu schiessen, als eine Oldtimerlousine an uns vorbeifuhr und in den Parkplatz einbog. Natürlich wollten wir dieses spezielle Gefährt fotografisch festhalten. Plötzlich öffnet sich die Türe und ein dunkler Herr mit orangem Gewand, welches schon fast nach thailändischem Mönchenanzug aussah, das Fenster und fragte uns: “Hey ladies, wollt ihr mal die Limo sehen?” Dieses Angebot liessen wir uns natürlich nicht entgehen. Im selben Moment wurde die Hintertüre des Wagens geöffnet und sie baten uns, ins Innere des Wagens zu steigen. Im Inneren des Wagens sassen 5 Jungs, die umgeben von Kameras und anderen technischen Geräten waren. Wie sich gleich herausstellte, war dies ein Kamerateam und der schwarzhäutige Mann von vorhin war ein Rapper namens “Frank Ocean”, welcher hier gerade bei seinen Dreharbeiten zu seinem neuen Video Clip “Ocean” war. Sie luden uns ein, mit ihnen für die Dreharbeiten mitzufahren. Wir konnten es kaum fassen und waren ausser uns vor Aufregung. Wir sassen in der alten Limousine, die danach den Klippen entlang gesteuert wurde. Frank Ocean sass dabei singend am Steuer und wurde gefilmt. Als wir nach 10 Minuten zurück auf dem Parkplatz waren, kamen weitere Kameramänner angerannt. Erst da erkannten wir die vielen Arbeiter und die Lastwagen des Kamerateams, die alle herumstanden. Zwei dämliche Frauen baten uns dann aus dem Auto heraus und beklagten sich, dass dies nicht erlaub sei. Dass dies alles unter strenger Kontrolle sei. Die Männer – darunter Frank Ocean – kamen uns dann zur Hilfe und erklärten die Situation, dass sie uns eingeladen hätten. Der Dame, welche wohl die Produktionschefin oder Managerin war, verschlug es die Stimme und sie war plötzlich ganz nett zu uns. Frank kam danach zu uns, schüttelte uns beiden die Hand und machte ein paar Erinnerungsfotos mit uns. Es war unglaublich – wir konnten es kaum fassen, dass wir schon wieder sowas schräges erlebt hatten. Wir hätten dann eigentilch am Abend noch mit ihnen weggehen können, doch wir waren so müde nach der fast 8 stündigen Autofahrt, dass wir direkt nach einem leckeren Abendessen zu Bett gingen. Ein weiterer wundervoller Tag mit vielen einzigartigen Erlebnissen!

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